Peru 2011
Das Tagebuch zu meiner Peru-Reise 2011
Alles hat ein Ende ...
28.05.2011
Was ist geblieben von den letzten 4 Wochen?
Ein Haufen Schmutzwäsche, paar hundert Fotos, ein paar Souveniers. Und Erinnerungen.
Die Schmutzwäsche ist nach ein paar Tagen gewaschen. Die Fotos werden in den kommenden Wochen und Monaten noch ein paar Dutzend Mal vorgeführt und verbleiben am Computer, doppelt und dreifach datengesichert. Die tönernen Stiere, die sich "para la protección de la casa" ("zum Schutz des Hauses") in den Anden auf jedem Dach befinden, bekommen einen Platz auf meinem Bücherregal. Von ganz oben können sie herabsehen, wie sie es gewohnt sind. Und ein schwarzer Puma, der gut zu meinem hölzenen Krieger aus Banaue aus den Philippinen passt.
Die Erinnerungen.
Die Anden hautnah erlebt, wie ich sie mir vorher nicht einmal annähernd hätte ausmalen können. Die schroffen Berge, die unendlichen Weiten auf 4000 Meter, den Nebelwald rund um Machu Picchu. Mich mit ein paar Brocken spanisch durch Orte durchgeschlagen, in denen man sich über Touristen nur wundert, und trotzdem ein günstiges Hotelzimmer und ein reichliches Abendessen bekommen. Den Regenwald gespürt, die heiße, feuchte Luft, die Geräusche vom Zirpen der Insekten bis zum Gebrüll der Brüll-Affen, die Mosquitos. Im Dschungel in einem Zelt übernachtet, mit Piranhas im See geschwommen, nur um sie später herauszufischen und zu grillen. Caimane gestreichelt und mit Affen gespielt.
Die verschiedensten Leute kennengelernt. Herzliche und freundliche Peruaner, obwohl ganz einfache Leute. Die reiche Dekadenz in Lima. Betrüger, die nur auf einen dummen Gringo warten, dem sie das Geld aus der Tasche ziehen können. Alternativ-alternative Möchtegernauswanderer ohne Weg und ohne Ziel.
Was will man mehr?
Das kann ich sagen, nach so viel Abenteuer: Urlaub! Um sich wieder zu sammeln. Am besten All-Inclusive. So eine Anlage, die man nie verlässt, in der die geistige Anstrengung des Tages darin besteht, sich zwischen Strandliege und Buffett hin- und herzubewegen und gelegentlich am lächerlichen Animationsprogramm teilzunehmen.
Statt dessen? Sommer in Wien. Arbeitsalltag. Eigentlich auch ganz rosige Aussichten.
Ein Haufen Schmutzwäsche, paar hundert Fotos, ein paar Souveniers. Und Erinnerungen.
Die Schmutzwäsche ist nach ein paar Tagen gewaschen. Die Fotos werden in den kommenden Wochen und Monaten noch ein paar Dutzend Mal vorgeführt und verbleiben am Computer, doppelt und dreifach datengesichert. Die tönernen Stiere, die sich "para la protección de la casa" ("zum Schutz des Hauses") in den Anden auf jedem Dach befinden, bekommen einen Platz auf meinem Bücherregal. Von ganz oben können sie herabsehen, wie sie es gewohnt sind. Und ein schwarzer Puma, der gut zu meinem hölzenen Krieger aus Banaue aus den Philippinen passt.
Die Erinnerungen.
Die Anden hautnah erlebt, wie ich sie mir vorher nicht einmal annähernd hätte ausmalen können. Die schroffen Berge, die unendlichen Weiten auf 4000 Meter, den Nebelwald rund um Machu Picchu. Mich mit ein paar Brocken spanisch durch Orte durchgeschlagen, in denen man sich über Touristen nur wundert, und trotzdem ein günstiges Hotelzimmer und ein reichliches Abendessen bekommen. Den Regenwald gespürt, die heiße, feuchte Luft, die Geräusche vom Zirpen der Insekten bis zum Gebrüll der Brüll-Affen, die Mosquitos. Im Dschungel in einem Zelt übernachtet, mit Piranhas im See geschwommen, nur um sie später herauszufischen und zu grillen. Caimane gestreichelt und mit Affen gespielt.
Die verschiedensten Leute kennengelernt. Herzliche und freundliche Peruaner, obwohl ganz einfache Leute. Die reiche Dekadenz in Lima. Betrüger, die nur auf einen dummen Gringo warten, dem sie das Geld aus der Tasche ziehen können. Alternativ-alternative Möchtegernauswanderer ohne Weg und ohne Ziel.
Was will man mehr?
Das kann ich sagen, nach so viel Abenteuer: Urlaub! Um sich wieder zu sammeln. Am besten All-Inclusive. So eine Anlage, die man nie verlässt, in der die geistige Anstrengung des Tages darin besteht, sich zwischen Strandliege und Buffett hin- und herzubewegen und gelegentlich am lächerlichen Animationsprogramm teilzunehmen.
Statt dessen? Sommer in Wien. Arbeitsalltag. Eigentlich auch ganz rosige Aussichten.
Abenteuer am Madre de Dios
27.05.2011
Die letzten Tage brechen an. Aber vorher geht es noch auf eine Kajak-Tour in den Dschungel.
Zuerst mit dem Auto in den Süden von Puerto Maldonado. An einem See das Zelt für die Nacht aufbauen, dann ein bisschen mit dem Kajak auf dem See herumfahren und Piranhas fischen. So gefährlich sind diese Tiere gar nicht. Manchmal dauert es eine ganze Weile, bis sich ein Piranha bequemt, anzubeissen. Von wegen mordlustige Viecher.
In der Nacht regnet es, aber das Zelt ist dicht und in der Früh kann man See und Regelnwald im Nebel bewundern. Nach dem Frühstück noch ein paar Piranhas mit den restlichen Fleischstückchen fischen, dann geht es über einen Kanal, einen kleinen Sumpf und eine Böschung zum Madre de Dios. Stromaufwärts liegt Puerto Maldonado, doch es ist Trockenzeit und die Strömung ist schwach und so muss man kräftig paddeln, um voranzukommen. Mitten auf dem großen, braunen Fluss, vorbei an Regenwald und Goldsuchern in ihren seltsam anmutenden Dragas, die rund um die Uhr Sand pumpen und versuchen, das Gold herauszufiltern. Die dadurch zerstörten Uferbereiche sind sicherlich das kleinere Problem, wirklich schlimm ist das Extrahieren des Goldes aus dem gefilterten Sand mit Quecksilber, welches dadurch in die Umwelt gelangt. Solche Praktiken gehören verboten, wenn man sich vor Augen führt, wie giftig Quecksilber ist.
Nach einigen Stunden paddelei und einer ausgiebigen Mittagspause erreichen wir schließlich das Pier in Puerto Maldonado, von wo es zurück ins Quartier geht. Eindrucksvoll wird klar, wie schön und luxuriös eine warme Dusche, saubere Kleidung und ein weiches Bett sein kann.
Zuerst mit dem Auto in den Süden von Puerto Maldonado. An einem See das Zelt für die Nacht aufbauen, dann ein bisschen mit dem Kajak auf dem See herumfahren und Piranhas fischen. So gefährlich sind diese Tiere gar nicht. Manchmal dauert es eine ganze Weile, bis sich ein Piranha bequemt, anzubeissen. Von wegen mordlustige Viecher.
In der Nacht regnet es, aber das Zelt ist dicht und in der Früh kann man See und Regelnwald im Nebel bewundern. Nach dem Frühstück noch ein paar Piranhas mit den restlichen Fleischstückchen fischen, dann geht es über einen Kanal, einen kleinen Sumpf und eine Böschung zum Madre de Dios. Stromaufwärts liegt Puerto Maldonado, doch es ist Trockenzeit und die Strömung ist schwach und so muss man kräftig paddeln, um voranzukommen. Mitten auf dem großen, braunen Fluss, vorbei an Regenwald und Goldsuchern in ihren seltsam anmutenden Dragas, die rund um die Uhr Sand pumpen und versuchen, das Gold herauszufiltern. Die dadurch zerstörten Uferbereiche sind sicherlich das kleinere Problem, wirklich schlimm ist das Extrahieren des Goldes aus dem gefilterten Sand mit Quecksilber, welches dadurch in die Umwelt gelangt. Solche Praktiken gehören verboten, wenn man sich vor Augen führt, wie giftig Quecksilber ist.
Nach einigen Stunden paddelei und einer ausgiebigen Mittagspause erreichen wir schließlich das Pier in Puerto Maldonado, von wo es zurück ins Quartier geht. Eindrucksvoll wird klar, wie schön und luxuriös eine warme Dusche, saubere Kleidung und ein weiches Bett sein kann.
Sehr krank ist unsere Welt...
26.05.2011
Ein Schweizer arbeitet viele Jahre, bis er sich in der Schweiz endlich ein Haus mit Garten leisten kann und freut sich über sein eigenes Gemüsebeet. Einige Jahre später wandert er nach Peru aus und kauft am Rande der Stadt Puerto Maldonado ein größeres Grundstück, gründet ein Restaurant und ein kleines Hotel mit einigen Bungalows. Er pflanzt Bäume, Palmen, Bananenstauden, die unterschiedlichsten Obstsorten und holt alle möglichen Sträucher, Kräuter, Blumen und andere Pflanzen aus dem Regenwald. Bald gleicht das Grundstück einem tropischen Urwald-Garten mit einer enormen Tiervielfalt von freilebenden Affen über Eidechsen und Schlangen bis hin zu den verschiedensten Schmetterlingen.
Die Urlauber aus Nordamerika oder Europa sind begeistert, den Dschungel mitten in der Stadt so hautnah erleben zu können.
Peruaner hingegen fragen ihn fast täglich, ob er verrückt geworden ist. Gartenarbeit, Obst- und Bananenanbau sind höchstens für arme Leute, Bäume werden abgeholzt und Affen im Garten sind gerade gut genug, um sie aus den Baumkronen zu schießen oder sie in Käfige zu sperren.
"Wer ist verrückt?" ... fragt sich der Schreiber. Der Schweizer, die Peruaner ... oder vielleicht die ganze Welt?
Die Urlauber aus Nordamerika oder Europa sind begeistert, den Dschungel mitten in der Stadt so hautnah erleben zu können.
Peruaner hingegen fragen ihn fast täglich, ob er verrückt geworden ist. Gartenarbeit, Obst- und Bananenanbau sind höchstens für arme Leute, Bäume werden abgeholzt und Affen im Garten sind gerade gut genug, um sie aus den Baumkronen zu schießen oder sie in Käfige zu sperren.
"Wer ist verrückt?" ... fragt sich der Schreiber. Der Schweizer, die Peruaner ... oder vielleicht die ganze Welt?
Kreaturen der Nacht
25.05.2011
Wenn es Nacht wird im Dschungel...
Im Dschungel gibt's kein Internet ...
21.05.2011
... und meist auch keinen Strom. Von Puerto Maldonado fährt man eine gute Stunde den Fluss Madre de Dios stromabwärts, danach wandert man eine weitere Stunde durch den Regenwald und erreicht schließlich den Sandoval See mitten in einem Naturschutzgebiet. Es ist angenehm warm, aber nicht extrem heiß. Luftfeuchtigkeit fast 100%. Vögel zwitschern, Schmetterlinge fliegen herum, in den Bäumen turnen Affen, im See schwimmen Kaimane. Und natürlich Mosquitos, aber nicht allzu viele. Fast zu kitschig, um wahr zu sein. Wir unternehmen Bootsfahrten am See, Wanderungen durch den Dschungel. Beim schwimmen im See werden wir glücklicherweise weder von den Kaimanen noch von Piranhas gefressen. Am dritten Tag der Tour steht Action auf dem Programm. Eine Zipline und eine Hängebrücke über den Baumwipfeln lässt einen den Regenwald aus der Vogelperspektive beobachten, danach Kajakfahren und Schwimmen im Madre de Dios.
Von Puno zurück nach Cuzco
16.05.2011
Auf der Rückfahrt nach Cuzco habe ich noch einen Zwischenstopp im Städtchen Lampa eingelegt. Obwohl eine Bezirkshauptstadt, ist es gar nicht so einfach, dort hin zu kommen. Die existierenden Straßenverbindungen sind eigentlich nur bessere Feldwege. Trotzdem entpuppt sich Lampa als netter Flecken in den Anden mit einem sehr schön gestalteten Hauptplatz und einer beeindruckenden Kirche aus Kolonialzeit. Und ringsherum ist kilometerweit nichts, außer unendliche weite Landschaften und ein paar weidende Viehherden.
Knapp vor Cuzco habe ich noch die großen Terrassenfelder und Ruinen von Tipon besichtigt, die auf dem Berg hoch über dem Dorf thronen.
Anschließend war ich Cuy (= Meerschweinchen) essen, das hier in zahlreichen Restaurants verkauft wird. Ich kann gar nicht verstehen, warum darüber so ein Spektakel gemacht wird, denn eigentlich ist an so einer Meersau außer Haut und Knochen gar nichts dran. Die paar Bissen Fleisch, die ich gefunden habe, waren aber gut und zart. Beklagen kann ich mich trotzdem nicht, denn ob der reichhaltigen Beilagen habe ich nicht hungrig nach Cuzco aufbrechen müssen.
Knapp vor Cuzco habe ich noch die großen Terrassenfelder und Ruinen von Tipon besichtigt, die auf dem Berg hoch über dem Dorf thronen.
Anschließend war ich Cuy (= Meerschweinchen) essen, das hier in zahlreichen Restaurants verkauft wird. Ich kann gar nicht verstehen, warum darüber so ein Spektakel gemacht wird, denn eigentlich ist an so einer Meersau außer Haut und Knochen gar nichts dran. Die paar Bissen Fleisch, die ich gefunden habe, waren aber gut und zart. Beklagen kann ich mich trotzdem nicht, denn ob der reichhaltigen Beilagen habe ich nicht hungrig nach Cuzco aufbrechen müssen.
Der Titicaca-See
14.05.2011
Riesengroß ist er, der Titicaca-See und auf 3810 Metern über dem Meeresspiegel auch einer der höchstgelegenen Seen der Erde.
Über das Hotel habe ich eine Tagestour auf dem See für 10 € inklusive Mittagessen gebucht. Reiseberichte geben den Tour-Veranstaltern allesamt keine guten Noten, darum habe ich mir nicht allzu viel erwartet. Doch die Tour war gut organisiert und wirklich schön. Um dreiviertel sieben wurde ich vom Hotel abgeholt und nach ein paar chaotischen Minuten am Pier (bis alle Veranstalter ihre Teilnehmer gesammelt hatten) fuhren wir, eine etwa 15-köpfige Gruppe, schließlich ab.
Die erste Station waren die schwimmenden Inseln der Uros. Unweit vor den Ufern bei Puno leben nach wie vor einige hundert Vertreter dieser ethnischen Gruppe aus selbst gebauten, schwimmenden Inseln aus Schilf. Mit Häuschen und Booten aus Schilf. Angeblich gibt es sie schon seit über 2000 Jahren, als sie kriegerischen Stämmen weichen mussten und sich auf dem See ein neues zuhause geschaffen haben. Heutzutage leben sie vom Fischfang und vom Tourismus. Einigen Tour-Veranstaltern wird vorgeworfen, die Uros auszubeuten, während andere Veranstalter sie am Gewinn beteiligen. Für mich ist es leider nicht zu eruieren, wie viel der Familie auf der Insel bezahlt worden ist oder ob sie nur vom Verkauf der Souveniers leben.
Wir legten an einer Insel an und bekamen eine interessante Einführung über den Bau der Inseln und das Leben darauf.
Ein Zuckerschlecken ist das Leben auf dem See jedenfalls nicht. Jede Nacht Temperaturen um den Gefrierpunkt und tagsüber maximal 20 Grad, kein fließendes Wasser, keine Sanitäreinrichtungen. Seit einiger Zeit gibt es auf einigen Inseln zumindest Strom durch Solarkollektoren.
Die zweite Station war die Insel Taquile, wo wir nach über 2 Stunden Bootsfahrt gegen Mittag ankamen.
Taquile ist wunderschön. Irgendwie sieht es gar nicht aus, wie auf einem Hochlandsee in Peru, sondern viel eher wie auf einer griechischen Insel in der Ägäis.
Diese Insel ist ein UNESCO Weltkulturerbe, wo die Bewohner auch noch sehr ursprünglich leben. Doch heute sind die vollkommen auf den Tourismus angewiesen, auf Eintrittsgelder, Souveniers und Restaurants auf der Insel.
So schön es in den Anden auch ist, so sehr gehen mir die eiskalten Abende und Nächte und der kühle Wind auf die Nerven. Darum fahre ich morgen wieder gemütlich zurück nach Cuzco, denn am Dienstag fliege ich bereits weiter nach Puerto Maldonado in den Dschungel.
Über das Hotel habe ich eine Tagestour auf dem See für 10 € inklusive Mittagessen gebucht. Reiseberichte geben den Tour-Veranstaltern allesamt keine guten Noten, darum habe ich mir nicht allzu viel erwartet. Doch die Tour war gut organisiert und wirklich schön. Um dreiviertel sieben wurde ich vom Hotel abgeholt und nach ein paar chaotischen Minuten am Pier (bis alle Veranstalter ihre Teilnehmer gesammelt hatten) fuhren wir, eine etwa 15-köpfige Gruppe, schließlich ab.
Die erste Station waren die schwimmenden Inseln der Uros. Unweit vor den Ufern bei Puno leben nach wie vor einige hundert Vertreter dieser ethnischen Gruppe aus selbst gebauten, schwimmenden Inseln aus Schilf. Mit Häuschen und Booten aus Schilf. Angeblich gibt es sie schon seit über 2000 Jahren, als sie kriegerischen Stämmen weichen mussten und sich auf dem See ein neues zuhause geschaffen haben. Heutzutage leben sie vom Fischfang und vom Tourismus. Einigen Tour-Veranstaltern wird vorgeworfen, die Uros auszubeuten, während andere Veranstalter sie am Gewinn beteiligen. Für mich ist es leider nicht zu eruieren, wie viel der Familie auf der Insel bezahlt worden ist oder ob sie nur vom Verkauf der Souveniers leben.
Wir legten an einer Insel an und bekamen eine interessante Einführung über den Bau der Inseln und das Leben darauf.
Ein Zuckerschlecken ist das Leben auf dem See jedenfalls nicht. Jede Nacht Temperaturen um den Gefrierpunkt und tagsüber maximal 20 Grad, kein fließendes Wasser, keine Sanitäreinrichtungen. Seit einiger Zeit gibt es auf einigen Inseln zumindest Strom durch Solarkollektoren.
Die zweite Station war die Insel Taquile, wo wir nach über 2 Stunden Bootsfahrt gegen Mittag ankamen.
Taquile ist wunderschön. Irgendwie sieht es gar nicht aus, wie auf einem Hochlandsee in Peru, sondern viel eher wie auf einer griechischen Insel in der Ägäis.
Diese Insel ist ein UNESCO Weltkulturerbe, wo die Bewohner auch noch sehr ursprünglich leben. Doch heute sind die vollkommen auf den Tourismus angewiesen, auf Eintrittsgelder, Souveniers und Restaurants auf der Insel.
So schön es in den Anden auch ist, so sehr gehen mir die eiskalten Abende und Nächte und der kühle Wind auf die Nerven. Darum fahre ich morgen wieder gemütlich zurück nach Cuzco, denn am Dienstag fliege ich bereits weiter nach Puerto Maldonado in den Dschungel.
Von Cuzco an den Titicaca-See
13.05.2011
Eine Magenverstimmung hat mich um einen Tag ausgebremst. Statt dessen habe ich auf halbem Weg zum Titicaca-See einen Zwischenstopp im Städtchen Sicuani eingelegt. Heute dann weiter nach Puno am Titicaca-See.
Der größte Teil der Strecke von Cuzco nach Puno führt auf etwa 4000 Metern Seehöhe über ein Hochplateau der Anden. Die Fahrt ist durchaus sehenswert, ein unglaublich weites Land, gelegentlich Siedlungen aus braunen Lehmhütten mit rostigen Blechdächern und Rinder-, Schaf- oder Alpacaherden. Links und rechts kale Berge und Gletscher.
Puno selbst macht einen sehr netten Eindruck, die Innenstadt erinnert ein bisschen an das wohlhabende Lima.
Der größte Teil der Strecke von Cuzco nach Puno führt auf etwa 4000 Metern Seehöhe über ein Hochplateau der Anden. Die Fahrt ist durchaus sehenswert, ein unglaublich weites Land, gelegentlich Siedlungen aus braunen Lehmhütten mit rostigen Blechdächern und Rinder-, Schaf- oder Alpacaherden. Links und rechts kale Berge und Gletscher.
Puno selbst macht einen sehr netten Eindruck, die Innenstadt erinnert ein bisschen an das wohlhabende Lima.
Cuzco - Die Inka-Hauptstadt
12.05.2011
Cuzco kann mich irgendwie nicht so ganz begeistern. Irgendwie könnte man sie als nicht besonders schöne Großstadt beschreiben, die noch vom Charme früherer Tage zehrt.
Im Gegensatz zu Lima herrscht hier um Welten weniger Wohlstand, der Verkehr ist viel chaotischer und dichter und die Verschmutzung ist auch größer. Die Infrastruktur ist eher schlecht als recht, die Straßen sind in eher mäßigem Zustand und an jedem zweiten Gebäude wird gebaut. Ob die Baustellen allerdings auf Wirtschaftsaufschwung hindeuten oder doch eher darauf, dass man einfach nicht fertig wird, bleibt noch zu hinterfragen.
Schön ist in Cuzco die Altstadt mit vielen Gebäuden im Kolonialstil und den eingen erhaltenen Straßen und Mauern aus der Inka-Zeit. Obwohl die Stadt auf 3300 Metern liegt, befindet sie sich in einem Talkessel und ist von Bergen umgeben, die man von überall sehen kann. Außerdem ist sie der Knotenpunkt des peruanischen Tourismus und somit voll von Hotels in allen Preisklassen, Restaurants und Souveniermärkten.
Am (normalen) Markt ist es mir heute endlich gelungen, originale peruanische Schokolade aufzutreiben (sogar ziemlich gut und günstig). Man sollte es nicht glauben, dass in einem Land, in dem viel Kakao angebaut wird, kaum einheimische Schokolade erhältlich ist. Statt dessen findet sich überall nur überteuerte Hershey's aus den USA.
Heute war ich ein bisschen bummeln und habe mir Ruinen bei Cuzco angesehen. Morgen wird es wieder interessant, denn dann fahre ich nach Puno an den Titicaca-See.
Im Gegensatz zu Lima herrscht hier um Welten weniger Wohlstand, der Verkehr ist viel chaotischer und dichter und die Verschmutzung ist auch größer. Die Infrastruktur ist eher schlecht als recht, die Straßen sind in eher mäßigem Zustand und an jedem zweiten Gebäude wird gebaut. Ob die Baustellen allerdings auf Wirtschaftsaufschwung hindeuten oder doch eher darauf, dass man einfach nicht fertig wird, bleibt noch zu hinterfragen.
Schön ist in Cuzco die Altstadt mit vielen Gebäuden im Kolonialstil und den eingen erhaltenen Straßen und Mauern aus der Inka-Zeit. Obwohl die Stadt auf 3300 Metern liegt, befindet sie sich in einem Talkessel und ist von Bergen umgeben, die man von überall sehen kann. Außerdem ist sie der Knotenpunkt des peruanischen Tourismus und somit voll von Hotels in allen Preisklassen, Restaurants und Souveniermärkten.
Am (normalen) Markt ist es mir heute endlich gelungen, originale peruanische Schokolade aufzutreiben (sogar ziemlich gut und günstig). Man sollte es nicht glauben, dass in einem Land, in dem viel Kakao angebaut wird, kaum einheimische Schokolade erhältlich ist. Statt dessen findet sich überall nur überteuerte Hershey's aus den USA.
Heute war ich ein bisschen bummeln und habe mir Ruinen bei Cuzco angesehen. Morgen wird es wieder interessant, denn dann fahre ich nach Puno an den Titicaca-See.
Chinchero - Die Geburtsstätte des Regenbogens
11.05.2011
Sonntags ist in ganz Ollantaytambo im privaten Rahmen Muttertag gefeiert worden. Ich war ein bisschen Mountainbiken, danch hat es geregnet und ich habe gefaulenzt. Schließlich ist man ja im Urlaub (und es ist Sonntag).
Montag bin ich mit dem Bus nach Chinchero gefahren. Dieses kleine Andendorf, auf 3750 Metern gelegen, ist laut den Inkas die Geburtsstätte des Regenbogens. Da es heute aber nicht geregnet hat, kann ich das nicht bestätigen. Hier gibt es einen idyllischen Dorfplatz, eine alte Kirche aus Steinmauern und einige Inka-Ruinen zu besichtigen.
Die Meereshöhe und die dünne Luft macht sich übrigens stark bemerkbar. In der Sonne ist es zwar warm, aber im Schatten wird es plötzlich ziemlich kühl und in der Nacht sogar ziemlich kalt. Wandern fällt auch viel schwerer, da man schon nach wenigen Schritten bergauf außer Atem ist, wenn man nicht akklimatisiert ist.
Heute bin ich nach Cuzco gefahren. Diese Stadt, inmitten der Anden in einem Talkessel auf 3300 Metern Seehöhe gelegen, war damals die Hauptstadt des Inka-Reichs und ist heute eine Großstadt und reich an kulturellen Sehenswürdigkeiten.
Montag bin ich mit dem Bus nach Chinchero gefahren. Dieses kleine Andendorf, auf 3750 Metern gelegen, ist laut den Inkas die Geburtsstätte des Regenbogens. Da es heute aber nicht geregnet hat, kann ich das nicht bestätigen. Hier gibt es einen idyllischen Dorfplatz, eine alte Kirche aus Steinmauern und einige Inka-Ruinen zu besichtigen.
Die Meereshöhe und die dünne Luft macht sich übrigens stark bemerkbar. In der Sonne ist es zwar warm, aber im Schatten wird es plötzlich ziemlich kühl und in der Nacht sogar ziemlich kalt. Wandern fällt auch viel schwerer, da man schon nach wenigen Schritten bergauf außer Atem ist, wenn man nicht akklimatisiert ist.
Heute bin ich nach Cuzco gefahren. Diese Stadt, inmitten der Anden in einem Talkessel auf 3300 Metern Seehöhe gelegen, war damals die Hauptstadt des Inka-Reichs und ist heute eine Großstadt und reich an kulturellen Sehenswürdigkeiten.
Zurück nach Ollantaytambo
07.05.2011
Von Aguas Calientes bin ich heute früh wieder zurück nach Ollantaytambo gefahren.
Dort hat am Hauptplatz, anlässlich des morgigen Muttertags, die Fiesta de la Mama mit Musik, Tanz und Getränken stattgefunden. Ich wollte eigentlich mich und und meinen Muskelkater ausruhen, aber irgendwie hat es mich dann wieder gepackt und ich bin auf den 2800 Meter hohen Pinkuylluna auf der gegenüberliegenden Talseite geklettert. Unglaublich, in welchen schwindelerregenden Höhen die Inkas auch dort Häuser direkt am Abgrund gebaut haben. Das war ganz nett, denn die Musik hat man bis nach oben gehört, außerdem bin ich die halbe Zeit von einem Zehnjährigen begleitet worden, der keine Lust auf Fiesta gehabt hat. Er ist irgendwo mittem am Berg aufgetaucht, hat sich mir angeschlossen und mich auf spanisch vollgequasselt. Ich bin ganz begeistert, dass ich mittlerweile schon ein bisschen spanisch verstehe und sogar ganz simple Sätze bilden kann. Und jeden Tag lerne ich neue Worte dazu.
Abendessen war ich zur Abwechslung am Markt: Als Vorspeise einen Spieß mit gegrillten Meerwscheinchen, als Hauptspeise Saltada (irgendetwas mit Rindfleisch und Kartoffeln) und als Nachspeise ein Stück Kuchen. Alles ganz frisch und inklusive einem Inka-Kola nur halb so teuer wie im Restaurant (2 statt 4 Euro). Hat ausgezeichnet geschmeckt. Eines muss man den Peruanern lassen: Kochen und backen können sie.
Dort hat am Hauptplatz, anlässlich des morgigen Muttertags, die Fiesta de la Mama mit Musik, Tanz und Getränken stattgefunden. Ich wollte eigentlich mich und und meinen Muskelkater ausruhen, aber irgendwie hat es mich dann wieder gepackt und ich bin auf den 2800 Meter hohen Pinkuylluna auf der gegenüberliegenden Talseite geklettert. Unglaublich, in welchen schwindelerregenden Höhen die Inkas auch dort Häuser direkt am Abgrund gebaut haben. Das war ganz nett, denn die Musik hat man bis nach oben gehört, außerdem bin ich die halbe Zeit von einem Zehnjährigen begleitet worden, der keine Lust auf Fiesta gehabt hat. Er ist irgendwo mittem am Berg aufgetaucht, hat sich mir angeschlossen und mich auf spanisch vollgequasselt. Ich bin ganz begeistert, dass ich mittlerweile schon ein bisschen spanisch verstehe und sogar ganz simple Sätze bilden kann. Und jeden Tag lerne ich neue Worte dazu.
Abendessen war ich zur Abwechslung am Markt: Als Vorspeise einen Spieß mit gegrillten Meerwscheinchen, als Hauptspeise Saltada (irgendetwas mit Rindfleisch und Kartoffeln) und als Nachspeise ein Stück Kuchen. Alles ganz frisch und inklusive einem Inka-Kola nur halb so teuer wie im Restaurant (2 statt 4 Euro). Hat ausgezeichnet geschmeckt. Eines muss man den Peruanern lassen: Kochen und backen können sie.
Mount Putucusi
06.05.2011
Mount Putucusi ist der Berg auf der gegenüberliegenden Talseite von Machu Picchu, direkt neben Aguas Calientes.
Nach einem ausgiebigen Frühstück breche ich um 9:00 frisch und erholt auf. Ich habe mich bereits im Vorfeld erkundigt und rechne mit einem steilen und schwierigen Aufstieg. Der Weg beginnt direkt beim letzten Haus in Aguas Calientes. Zunächst geht es im Wald auf einem recht guten Weg bergauf, bis ich plötzlich vor einer hohen Felswand stehe. Irgendwann gab es hier anscheinend einmal Leitern, derzeit ist man allerdings auf ein Drahtseil angewiesen. Die Kletterpartie ist nicht einfach, aber ohne größere Probleme zu bewältigen. Nach einem Stück Weg ist wieder Klettern angesagt. Es folgen einige halbwegs intakte Leitern und wieder ein Stück Weg. Das letzte Stück führt aus dem Wald hinaus in die Sonne, über viele Steinstufen bis zum Gipfel. Nach ein-einviertel Stunden bin ich schließlich oben angelangt. Auf 2500 Meter Seehöhe.
Die Aussicht ist grandios: Auf der einen Seite der Machu Picchu, auf der anderen Aguas Calientes. Und strahlender Sonnenschein. So schön und ruhig ist es hier, dass ich fast bis zu Mittag bleibe. Essen habe ich genügend eingepackt, allerdings habe ich statt dem guten, frischen Fladenbrot zu geschmacklosen, staubtrockenen Hamburger-Laibchen gegriffen. Zusammen mit Bananen, Maracujas und Kuchen sind auch sie genießbar.
Auf dem Rückweg begegne ich zwei Wanderern, die heilfroh sind, die Kletterei hinter sich zu haben. Ob sie daran denken, dass sie auch wieder hinunter müssen? Der Abstieg über die Seile ist fast schwieriger als der Aufstieg, aber auch gut machbar.
Auf jeden Fall ist der Putucusi ein Erlebnis der besonderen Art und vor allem frei von Touristen. Allerdings sollte man gut in Form sein, keine Höhenangst haben und ein bisschen Klettern können.
Morgen werde ich Aguas Calientes wieder verlassen und mit dem Zug zurück nach Ollantaytambo fahren. Dort werde ich noch ein oder zwei Nächte bleiben, da ich mir noch ein paar Ruinen in der Nähe ansehen möchte. Und meine armen Beine könnten auch einen Tag Erholung gebrauchen.
Nach einem ausgiebigen Frühstück breche ich um 9:00 frisch und erholt auf. Ich habe mich bereits im Vorfeld erkundigt und rechne mit einem steilen und schwierigen Aufstieg. Der Weg beginnt direkt beim letzten Haus in Aguas Calientes. Zunächst geht es im Wald auf einem recht guten Weg bergauf, bis ich plötzlich vor einer hohen Felswand stehe. Irgendwann gab es hier anscheinend einmal Leitern, derzeit ist man allerdings auf ein Drahtseil angewiesen. Die Kletterpartie ist nicht einfach, aber ohne größere Probleme zu bewältigen. Nach einem Stück Weg ist wieder Klettern angesagt. Es folgen einige halbwegs intakte Leitern und wieder ein Stück Weg. Das letzte Stück führt aus dem Wald hinaus in die Sonne, über viele Steinstufen bis zum Gipfel. Nach ein-einviertel Stunden bin ich schließlich oben angelangt. Auf 2500 Meter Seehöhe.
Die Aussicht ist grandios: Auf der einen Seite der Machu Picchu, auf der anderen Aguas Calientes. Und strahlender Sonnenschein. So schön und ruhig ist es hier, dass ich fast bis zu Mittag bleibe. Essen habe ich genügend eingepackt, allerdings habe ich statt dem guten, frischen Fladenbrot zu geschmacklosen, staubtrockenen Hamburger-Laibchen gegriffen. Zusammen mit Bananen, Maracujas und Kuchen sind auch sie genießbar.
Auf dem Rückweg begegne ich zwei Wanderern, die heilfroh sind, die Kletterei hinter sich zu haben. Ob sie daran denken, dass sie auch wieder hinunter müssen? Der Abstieg über die Seile ist fast schwieriger als der Aufstieg, aber auch gut machbar.
Auf jeden Fall ist der Putucusi ein Erlebnis der besonderen Art und vor allem frei von Touristen. Allerdings sollte man gut in Form sein, keine Höhenangst haben und ein bisschen Klettern können.
Morgen werde ich Aguas Calientes wieder verlassen und mit dem Zug zurück nach Ollantaytambo fahren. Dort werde ich noch ein oder zwei Nächte bleiben, da ich mir noch ein paar Ruinen in der Nähe ansehen möchte. Und meine armen Beine könnten auch einen Tag Erholung gebrauchen.
Machu Picchu
05.05.2011
4:15: Tagwache.
4:30: Frühstück.
5:00: Bei der Busstation steht bereits eine Horde Menschen angestellt. Die ersten stehen angeblich schon seit 3 Uhr. Um 5:30 fahren die ersten Busse ab. Ich bin im zehnten Bus (und das bei 40 Personen pro Bus!). Von 2040 Meter Seehöhe geht es durch die Serpentinen durch den Nebelwald bis auf 2400 Meter. Kurz nach 6 kommen wir oben am Eingang zum Machu Picchu an. Unglaubliches Gedränge. Irgendwann bemerke ich, dass ich in der Schlange zum Wayna Picchu stehe. Dieser Gipfel direkt hinter dem Machu Picchu darf täglich nur von 400 Personen bestiegen werden. Die Besteigung ist gratis, aber man benötigt einen Stempel auf seiner Eintrittskarte. Kurz vor mir macht der Registrierungsstand zu: Es wurden bereits 400 Stempel verteilt. Wie sich später herausstellt, aber kein Schaden für mich.
Ich betrete also die Anlage, quäle mich durch die Touristenmassen durch, die planlos im Eingangsbereich herumlungern und steige nach link oben, von wo man angeblich die beste Aussicht hat. Dichter Nebel. Von Machu Picchu nichts zu sehen. Ja, es heißt schließlich Nebelwald, nicht Regenwald.
In der Ferne sind schon ein paar Berggipfel beleuchtet, doch dann, etwa um 7 Uhr, kommt plätzlich die Sonne hinter einem berg hervor und der Nebel reißt auf. Nach und nach ziehen dichte Nebelschwaden aus dem Tal nach oben und lösen sich auf, bis die Sonne schließlich gewinnt und den Blick auf die gesamte Anlage frei gibt. Ein unglaubliches Naturschauspiel.
Die Stadt Machu Picchu ist erbaut auf einem Sattel zwischen den Bergen "Mount Machu Picchu" und dem schon erwähnten "Wayna Picchu", der auch als "Huayna Picchu" bezeichnet wird. Die Inkas haben hier Beachtliches geleistet. Ein Großteil der Anlage ist noch gut erhalten. Strohdächer oder Holzkonstruktionen sind natürlich nicht mehr vorhanden, aber die Mauern lassen erahnen, wie es hier einmal ausgesehen hat.
Ich mache mich zunächst auf den Weg zum Sonnentor, welches 1-2 Kilometer entfernt entlang des ursprünglichen "Inka Trails", also den Fußweges nach Machu Picchu liegt. Von dort hat man in der Morgensonne eine schöne Aussicht über das Tal, die Berge und Machu Picchu selbst.
Dann wieder zurück und hinein in die Anlage. Die Stadt ist größer, als man vermuten könnte. Doch 2500 Touristen täglich sind zu viel. Vor allem größere, geführte Gruppen stehen überall herum und verstopfen sämtliche Wege und Durchgänge. Und das schon um 9 Uhr früh. Abgesehen davon ist die Anlage beeindruckend. Die Planung, die Häuser, die Gassen und die Terrassenfelder sind bewundernswert.
Ich begebe mich wieder zu den erhöhten Terrassen, von wo man den schönen Ausblick hat und esse im Schatten meine mitgebrachte Jause. Auf den Feldern flüchten die Lamas vor den zudringlichen Touristen, die sie steicheln, fotografieren und mit ihnen spielen wollen.
Es ist erst 11 Uhr. Und jetzt? Nachdem ich kein Ticket für den Wayna Picchu erhalten habe, werde ich eben den Mount Machu Picchu besteigen. Immerhin ist der Machu Picchu mit 3051 Metern deutlich höher als der Wayna Pichu mit nur 2760 Metern. Am Beginn des Pfades muss man sich in ein Buch eintragen - ich bin der 36. Besucher heute. Zum Glück ist der Durchschnittstourist faul und nicht daran interessiert, mehr Schritte als notwendig zu gehen.
Der Weg besteht aus Steinstufen und ist steil und lang und steil und lang und steil und so weiter. Nach einer guten Stunde komme ich ziemlich erschöpft oben an, schließlich habe ich soeben 600 Höhenmeter überwunden. Dafür ist die Aussicht phänomenal. Direkt unten sieht man Machu Picchu, man sieht die umliegenden Täler und in der Ferne die schneebedeckten Gipfel der 5000-er und 6000-er.
Nach einer ausgiebigen, langen Pause - meine Essens- und Wasservorräte sind schon vernichtet - begebe ich mich auf den Rückweg. Zunächst zurück zum Machu Picchu und dann weiter zu Fuß nach unten ins Tal, da ich keine Rückfahrkarte für den Bus gekauft habe. Bergab geht es flott und nach eineinhalb Stunden komme ich im 1000 Meter tiefer gelegenen Aguas Calientes wieder im Hotel an.
4:30: Frühstück.
5:00: Bei der Busstation steht bereits eine Horde Menschen angestellt. Die ersten stehen angeblich schon seit 3 Uhr. Um 5:30 fahren die ersten Busse ab. Ich bin im zehnten Bus (und das bei 40 Personen pro Bus!). Von 2040 Meter Seehöhe geht es durch die Serpentinen durch den Nebelwald bis auf 2400 Meter. Kurz nach 6 kommen wir oben am Eingang zum Machu Picchu an. Unglaubliches Gedränge. Irgendwann bemerke ich, dass ich in der Schlange zum Wayna Picchu stehe. Dieser Gipfel direkt hinter dem Machu Picchu darf täglich nur von 400 Personen bestiegen werden. Die Besteigung ist gratis, aber man benötigt einen Stempel auf seiner Eintrittskarte. Kurz vor mir macht der Registrierungsstand zu: Es wurden bereits 400 Stempel verteilt. Wie sich später herausstellt, aber kein Schaden für mich.
Ich betrete also die Anlage, quäle mich durch die Touristenmassen durch, die planlos im Eingangsbereich herumlungern und steige nach link oben, von wo man angeblich die beste Aussicht hat. Dichter Nebel. Von Machu Picchu nichts zu sehen. Ja, es heißt schließlich Nebelwald, nicht Regenwald.
In der Ferne sind schon ein paar Berggipfel beleuchtet, doch dann, etwa um 7 Uhr, kommt plätzlich die Sonne hinter einem berg hervor und der Nebel reißt auf. Nach und nach ziehen dichte Nebelschwaden aus dem Tal nach oben und lösen sich auf, bis die Sonne schließlich gewinnt und den Blick auf die gesamte Anlage frei gibt. Ein unglaubliches Naturschauspiel.
Die Stadt Machu Picchu ist erbaut auf einem Sattel zwischen den Bergen "Mount Machu Picchu" und dem schon erwähnten "Wayna Picchu", der auch als "Huayna Picchu" bezeichnet wird. Die Inkas haben hier Beachtliches geleistet. Ein Großteil der Anlage ist noch gut erhalten. Strohdächer oder Holzkonstruktionen sind natürlich nicht mehr vorhanden, aber die Mauern lassen erahnen, wie es hier einmal ausgesehen hat.
Ich mache mich zunächst auf den Weg zum Sonnentor, welches 1-2 Kilometer entfernt entlang des ursprünglichen "Inka Trails", also den Fußweges nach Machu Picchu liegt. Von dort hat man in der Morgensonne eine schöne Aussicht über das Tal, die Berge und Machu Picchu selbst.
Dann wieder zurück und hinein in die Anlage. Die Stadt ist größer, als man vermuten könnte. Doch 2500 Touristen täglich sind zu viel. Vor allem größere, geführte Gruppen stehen überall herum und verstopfen sämtliche Wege und Durchgänge. Und das schon um 9 Uhr früh. Abgesehen davon ist die Anlage beeindruckend. Die Planung, die Häuser, die Gassen und die Terrassenfelder sind bewundernswert.
Ich begebe mich wieder zu den erhöhten Terrassen, von wo man den schönen Ausblick hat und esse im Schatten meine mitgebrachte Jause. Auf den Feldern flüchten die Lamas vor den zudringlichen Touristen, die sie steicheln, fotografieren und mit ihnen spielen wollen.
Es ist erst 11 Uhr. Und jetzt? Nachdem ich kein Ticket für den Wayna Picchu erhalten habe, werde ich eben den Mount Machu Picchu besteigen. Immerhin ist der Machu Picchu mit 3051 Metern deutlich höher als der Wayna Pichu mit nur 2760 Metern. Am Beginn des Pfades muss man sich in ein Buch eintragen - ich bin der 36. Besucher heute. Zum Glück ist der Durchschnittstourist faul und nicht daran interessiert, mehr Schritte als notwendig zu gehen.
Der Weg besteht aus Steinstufen und ist steil und lang und steil und lang und steil und so weiter. Nach einer guten Stunde komme ich ziemlich erschöpft oben an, schließlich habe ich soeben 600 Höhenmeter überwunden. Dafür ist die Aussicht phänomenal. Direkt unten sieht man Machu Picchu, man sieht die umliegenden Täler und in der Ferne die schneebedeckten Gipfel der 5000-er und 6000-er.
Nach einer ausgiebigen, langen Pause - meine Essens- und Wasservorräte sind schon vernichtet - begebe ich mich auf den Rückweg. Zunächst zurück zum Machu Picchu und dann weiter zu Fuß nach unten ins Tal, da ich keine Rückfahrkarte für den Bus gekauft habe. Bergab geht es flott und nach eineinhalb Stunden komme ich im 1000 Meter tiefer gelegenen Aguas Calientes wieder im Hotel an.
Auf zum Machu Picchu
04.05.2011
So viele Ausflüge, so viele Erlebnisse, so viele Fotos, dass ich mit meinem Tagebuch in Verzug komme. Aber es macht Spaß!
Langsam aber sicher nähere ich mich einem Höhepunkt der Reise: Dem Machu Picchu, der sagenumwobenen Inka-Stadt in den Bergen, von der die Spanier über Jahrhunderte nicht wußten und die erst 1911, verfallen und zugewuchert, vom Amerikaner Hiram Bingham wiederentdeckt worden ist.
Zunächst geht es aber mit dem Zug nach Aguas Calientes. Diese potthässliche Ortschaft liegt im Tal unterhalb des Machu Picchu und ist der Ausgangspunkt sämtlicher Ausflüge. Zum Machu Picchu geht es dann entweder flott mit dem Bus oder ein bis eineinhalb Stunden zu Fuß.
Straßenanschluss gibt es in Aguas Calientes keinen, daher ist man auf die Bahn angewiesen. Mit den "normalen" Zügen dürfen nur Einheimische fahren, der Rest ist auf die bequemen, aber teuren Touristenzüge angewiesen. Mein Ticket kostet 37$ (und das ist die billigste Klasse), was die 50 km zur teuersten Bahnfahrt in ganz Südamerika machen (auf den Kilometer bezogen). Die Strecke ist aber sehenswert, von 2400 Metern Seehöhe in Ollantaytambo geht es das Urubamba-Tal hinter in den Regenwald bis auf 2000 Meter in Aguas Calientes.
Mein Hotelzimmer ist sehr schön und ich freue mich, dass ich übers Internet nur die Hälfte der normalen Zimmerpreise gezahlt habe.
Vor dem Abendessen besorge ich mir noch die Eintrittskarte für den Machu Picchu (hurra, als Student zahle ich statt 32 € nur 16 €) und ein Busticket für morgen.
Nach dem Abendessen gehe ich gleich schlafen, denn die ersten Busse fahren um 5:30, damit man den Sonnenaufgang in Machu Picchu erleben kann.
Langsam aber sicher nähere ich mich einem Höhepunkt der Reise: Dem Machu Picchu, der sagenumwobenen Inka-Stadt in den Bergen, von der die Spanier über Jahrhunderte nicht wußten und die erst 1911, verfallen und zugewuchert, vom Amerikaner Hiram Bingham wiederentdeckt worden ist.
Zunächst geht es aber mit dem Zug nach Aguas Calientes. Diese potthässliche Ortschaft liegt im Tal unterhalb des Machu Picchu und ist der Ausgangspunkt sämtlicher Ausflüge. Zum Machu Picchu geht es dann entweder flott mit dem Bus oder ein bis eineinhalb Stunden zu Fuß.
Straßenanschluss gibt es in Aguas Calientes keinen, daher ist man auf die Bahn angewiesen. Mit den "normalen" Zügen dürfen nur Einheimische fahren, der Rest ist auf die bequemen, aber teuren Touristenzüge angewiesen. Mein Ticket kostet 37$ (und das ist die billigste Klasse), was die 50 km zur teuersten Bahnfahrt in ganz Südamerika machen (auf den Kilometer bezogen). Die Strecke ist aber sehenswert, von 2400 Metern Seehöhe in Ollantaytambo geht es das Urubamba-Tal hinter in den Regenwald bis auf 2000 Meter in Aguas Calientes.
Mein Hotelzimmer ist sehr schön und ich freue mich, dass ich übers Internet nur die Hälfte der normalen Zimmerpreise gezahlt habe.
Vor dem Abendessen besorge ich mir noch die Eintrittskarte für den Machu Picchu (hurra, als Student zahle ich statt 32 € nur 16 €) und ein Busticket für morgen.
Nach dem Abendessen gehe ich gleich schlafen, denn die ersten Busse fahren um 5:30, damit man den Sonnenaufgang in Machu Picchu erleben kann.
Rund um Ollantaytambo
03.05.2011
In der Früh konnte ich in Ollantaytambo eine Prozession beobachten: Das Fest des Kreuzes ("Fiesta de las Cruces"). dabei ziehen bunt angezogene Frauen und verkleidete Männer mit einem Kreuz durch die Stadt.
Danach habe ich zusammen mit zwei Engländern Moray und die Salinas besichtigt.
Moray: Ein paar Kilometer außerhalb von Ollantaytambo liegt in den Bergen eine Konstruktion von Terrassen in einer Art Talkessel. Die kreisrunden und länglich runden Formen sehen beinahe perfekt geometrisch aus und müssen enorm viel Arbeit gewesen sein. Erst, wenn man sich auf den Weg in den Kessel begibt und dann unten steht, wird einem bewusst, wie gewaltig dieses Gebilde ist.
Über ihre Entstehung ist nicht viel bekannt, da sie bereits lange vergessen waren, bis sie in den 1930-er Jahren entdeckt wurden. Es wird allerdings vermutet, dass auf den Terrassen unterschiedliche Mikroklimata herrschen, sodass verschiedene Getreidesorten auf den Terrassen angebaut wurden.
Salinas: Ein Stück entfernt von Moray liegen Salinen in einem engen Tal, die nach wie vor zur Salzgewinnung genutzt werden. Aus dem Berg rinnen Bäche von salzhaltigem Wasser, welches auf die Salinen geleitet wird. Das Wasser verdunstet und es bleibt eine Salzkruste zurück.
Danach habe ich zusammen mit zwei Engländern Moray und die Salinas besichtigt.
Moray: Ein paar Kilometer außerhalb von Ollantaytambo liegt in den Bergen eine Konstruktion von Terrassen in einer Art Talkessel. Die kreisrunden und länglich runden Formen sehen beinahe perfekt geometrisch aus und müssen enorm viel Arbeit gewesen sein. Erst, wenn man sich auf den Weg in den Kessel begibt und dann unten steht, wird einem bewusst, wie gewaltig dieses Gebilde ist.
Über ihre Entstehung ist nicht viel bekannt, da sie bereits lange vergessen waren, bis sie in den 1930-er Jahren entdeckt wurden. Es wird allerdings vermutet, dass auf den Terrassen unterschiedliche Mikroklimata herrschen, sodass verschiedene Getreidesorten auf den Terrassen angebaut wurden.
Salinas: Ein Stück entfernt von Moray liegen Salinen in einem engen Tal, die nach wie vor zur Salzgewinnung genutzt werden. Aus dem Berg rinnen Bäche von salzhaltigem Wasser, welches auf die Salinen geleitet wird. Das Wasser verdunstet und es bleibt eine Salzkruste zurück.
Die Ruinen von Ollantaytambo
02.05.2011
Die Terrassen und die Überreste der Gebäude auf den Berghängen sind definitiv sehenswert. Über den Eintrittspreis schweige ich lieber, allerdings frage ich mich doch, wohin das viele Geld fließt. Bei der Unzahl an Touristen muss das verdammt viel sein. Die Erhaltung und Restaurierung und Instandhaltung der Ruinen kostet jedenfalls nicht so viel. Sollte es tatsächlich der einfachen Bevölkerung in der Gegend zu Gute kommen (was allem Anschein nach nicht passiert, denn das heilige Tal mach keinen besonders wohlhabenden Eindruck), stellt sich die Frage, warum bei der aktuellen Präsidentschaftswahl trotzdem so viele hier den Kommunisten (und möglicherweise künftigen Diktator) Ollanta Humala wählen.
Genug der Politik. Die Ruinen hat man im Prinzip in weniger als einer Stunde besichtigt, daher mache ich mich auf und folge dem Weg auf den Berg. Der Weg ist bald kein Weg mehr und aus der Wanderei wird schnell Kletterei über die Felsen. Aber es lohnt sich. Nach etwa zwei Stunden komme ich auf einem kleinen Gipfel an, von dem aus man eine grandiose Aussicht über die Stadt und das Tal und auf andere Berge hat. Leider ist es sehr bewölkt, die Fotos fallen daher dementsprechend bescheiden aus.
Die Stadt Ollantaytambo im Tal existiert jedenfalls schon viele Jahrhunderte lang, vielleicht sogar noch länger. Ich finde sehr interessant, dass die Inkas zusätzlich zu der Stadt und den Feldern im Tal die Terrassenfelder und Gebäude auf den steilen und unwegsamen Berghängen angelegt haben. Ich werde mich schlau machen, vielleicht weiß es doch jemand.
Genug der Politik. Die Ruinen hat man im Prinzip in weniger als einer Stunde besichtigt, daher mache ich mich auf und folge dem Weg auf den Berg. Der Weg ist bald kein Weg mehr und aus der Wanderei wird schnell Kletterei über die Felsen. Aber es lohnt sich. Nach etwa zwei Stunden komme ich auf einem kleinen Gipfel an, von dem aus man eine grandiose Aussicht über die Stadt und das Tal und auf andere Berge hat. Leider ist es sehr bewölkt, die Fotos fallen daher dementsprechend bescheiden aus.
Die Stadt Ollantaytambo im Tal existiert jedenfalls schon viele Jahrhunderte lang, vielleicht sogar noch länger. Ich finde sehr interessant, dass die Inkas zusätzlich zu der Stadt und den Feldern im Tal die Terrassenfelder und Gebäude auf den steilen und unwegsamen Berghängen angelegt haben. Ich werde mich schlau machen, vielleicht weiß es doch jemand.
Von Lima in die Anden
01.05.2011
Heute war um 6 Uhr Tagwache, damit ich rechtzeitig zu meinem Flug nach Cuzco komme. Taxis in Peru haben keine Taxameter, man muss sich den Fahrpreis im Voraus aushandeln. Dies kann für Touristen zwar recht lästig sein, hat aber einen interessanten Nebeneffekt: Je schneller mich der Taxifahrer ans Ziel bringt, desto schneller kann er seinen nächsten Gast transportieren. Umwege oder trödeln bringt nur Verluste. Daher ging es im Morgengrauen mit einem Höllentempo von 100 km/h durch die noch menschenleere Stadt. Schließlich ist der 1. Mai Feiertag und da stehen auch Peruaner nicht in aller Herrgottsfrühe auf. Anscheinend stehen Peruaner überhaupt nicht gerne früh auf. Viele Geschäfte haben keine Öffnungszeiten ausgeschildert und öffnen erst irgendwann im Laufe des Vormittags.
Mein Resumee vom Lima fällt erstaunlich positiv aus. Erwartet habe ich eine Stadt voller Chaos, Dreck, Armut und Kriminalität. Vorgefunden habe ich eine intakte Infrastruktur, bessere Straßenzustände und modernere Ampelanlagen als in New York (!!!) und vernünftiges Verkehrsgeschehen. Die Stadt ist ziemlich sauber, hat schöne Parks und Plätze, der öffentliche Verkehr mit Minibussen ist ganz akzeptabel (vorausgesetzt, wenn man weiß genau, wo man hin will und spricht Spanisch) und von Unsicherheit oder Kriminalität keine Spur. Aber auch von großer Armut ist nicht viel zu sehen.
Ich gebe zu, dass ich mich hauptsächlich im Zentrum und den wohlhabenderen Teilen Limas herumgetrieben habe und dass es am Stadtrand durchaus Armenviertel gibt. Vergleiche mit Europa sind daher sicherlich nicht zulässig. Aber auch im Vergleich mit den Philippinen, mit den noblen Vierteln von Manila, ist Lima um Welten schöner und lebenswerter.
Der Flug mit einer BAe 146 mit Stár Perú über die schneebedeckten Gipfel der Anden war ein Erlebnis. Schließlich landeten wir nach einem extrem steilen Landeanflug auf 3300 Meter in Cuzco. Diese Stadt sehe ich mir später an, darum ging es gleich mit dem Bus weiter in das kleine Inka-Städtchen Ollantaytambo auf 2400 Meter, das etwa auf halbem Weg nach Machu Picchu liegt. Hier lebt man vom Tourismus, in fast jedem Haus befindet sich ein Hotel, ein Restaurant oder ein Geschäft. Trotzdem macht es mit seinen Steinhäuschen, den engen, gepflasterten Straßen und der Landschaft einen netten und entspannten Eindruck.
Mein Resumee vom Lima fällt erstaunlich positiv aus. Erwartet habe ich eine Stadt voller Chaos, Dreck, Armut und Kriminalität. Vorgefunden habe ich eine intakte Infrastruktur, bessere Straßenzustände und modernere Ampelanlagen als in New York (!!!) und vernünftiges Verkehrsgeschehen. Die Stadt ist ziemlich sauber, hat schöne Parks und Plätze, der öffentliche Verkehr mit Minibussen ist ganz akzeptabel (vorausgesetzt, wenn man weiß genau, wo man hin will und spricht Spanisch) und von Unsicherheit oder Kriminalität keine Spur. Aber auch von großer Armut ist nicht viel zu sehen.
Ich gebe zu, dass ich mich hauptsächlich im Zentrum und den wohlhabenderen Teilen Limas herumgetrieben habe und dass es am Stadtrand durchaus Armenviertel gibt. Vergleiche mit Europa sind daher sicherlich nicht zulässig. Aber auch im Vergleich mit den Philippinen, mit den noblen Vierteln von Manila, ist Lima um Welten schöner und lebenswerter.
Der Flug mit einer BAe 146 mit Stár Perú über die schneebedeckten Gipfel der Anden war ein Erlebnis. Schließlich landeten wir nach einem extrem steilen Landeanflug auf 3300 Meter in Cuzco. Diese Stadt sehe ich mir später an, darum ging es gleich mit dem Bus weiter in das kleine Inka-Städtchen Ollantaytambo auf 2400 Meter, das etwa auf halbem Weg nach Machu Picchu liegt. Hier lebt man vom Tourismus, in fast jedem Haus befindet sich ein Hotel, ein Restaurant oder ein Geschäft. Trotzdem macht es mit seinen Steinhäuschen, den engen, gepflasterten Straßen und der Landschaft einen netten und entspannten Eindruck.