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Philippinen 2013

Ein Semester an der University of the Philippines in Cebu. Diesmal nicht als Student, sondern als Dozent.

Bantayan, Teil 2

25.11.2013
Das Wochenende danach, und wieder ging es nach Bantayan. Freitag Abend Treffpunkt, 500 Essenspakete packen, den LKW mit Essen und hunderten Wasserflaschen beladen, dazu diverses Werkzeug und gegen zwei Uhr Früh wieder Abfahrt Richtung Norden. Diesmal sogar mit eigenem Bus für alle Helfer (immerhin über 30 Leute), sodass am LKW mehr Platz für Güter war.

14 Tage nach dem Sturm hat sich die Lage in Bantayan entspannt, und es hat sich gewissermaßen ein Alltag eingestellt. Nahrungsmittel sind prinzipiell vorhanden, Handynetze waren bereits wenige Tage nach dem Sturm wieder aktiv, die Straßen ebenso, Wasser kommt ohnehin aus den Brunnen, Benzin ist auch verfügbar, nur auf Strom wird man noch einige Monate warten müssen. Wer es sich leisten kann hat einen Dieselgenerator zur Stromerzeugung. Manche machen sogar ein Geschäft daraus und haben eine Ladestation für Handys eröffnet.

Das Hauptproblem ist nun die Beseitigung der Trümmer, der Wiederaufbau der Häuser und die Wiederherstellung der Infrastruktur. Dementsprechend waren unsere Ziele Aufräumarbeiten in der Elementary und der High School. An Unterricht ist dort nicht einmal annähernd zu denken. Die Gebäude sind schwer beschädigt und überall liegen Trümmer, Äste und sonstiges Zeug herum. Bewaffnet mit zwei Kettensägen, Bolos (=Macheten), Sägen, Schaufeln, Hacken und Besen haben wir also aufgeräumt. Baumteile zerschnitten, Äste zerkleinert, Gebäudeteile aufgesammelt und Laub weggeräumt. Brennbares Zeug gleich auf Haufen zum verbrennen geworfen. Und schließlich noch mit vereinten Kräften das Dach von der High School vom Baum am Grundstück der Elementary School geholt.

Das Wetter hat es gut gemeint mit uns, die meiste Zeit war es war es kühl und bewölkt, aber kein Regen, nur Sonntag Vormittag war es ziemlich heiß. Die Arbeit war trotzdem anstrengend, Zelten am Strand war lustig und so sind wir Sonntag Nachmittag wieder Richtung Cebu aufgebrochen.

Die Aufräumaktion kann sich jedenfalls sehen lassen, die Grundstücke sind jetzt wieder begehbar und nutzbar. Das Ziel ist es, beide Schulen in den kommenden Wochen und Monaten instand zu setzen und zu renovieren damit der Schulbetrieb wieder aufgenommen werden kann – durch Baumaterialien, Werkzeug und auch weiterhin durch tatkräftige Hilfe.
Packen
Packen
Ankunft am Pier, 5 Uhr Früh
Ankunft am Pier, 5 Uhr...
Der Bus
Der Bus
Arbeitsbeginn
Arbeitsbeginn
Chaos bei der Elementary School
Chaos bei der Elementa...
Arbeiten bei der Elementary SchoolSchool
Arbeiten bei der Eleme...
Chaos bei der Elementary School
Chaos bei der Elementa...
Ladestation für Handys
Ladestation für Handys
Chaos bei der High School
Chaos bei der High School
Unser Basislager
Unser Basislager
Andrang zur Registrierung für Lebensmittel
Andrang zur Registrier...
Chaos bei der High School
Chaos bei der High School
Als wir mit der High school fertig waren
Als wir mit der High s...
Als wir mit der High school fertig waren
Als wir mit der High s...
Ausgabe der Lebensmittel
Ausgabe der Lebensmittel
Ausgabe der Lebensmittel
Ausgabe der Lebensmittel
Das Dach der High School
Das Dach der High School
Das Dach der High School
Das Dach der High School
Das Dach der High School
Das Dach der High School
Zeltlager am Strand
Zeltlager am Strand
Sonnenuntergang
Sonnenuntergang

Volunteering in Bantayan

17.11.2013
Ich habe mich kurzfristig auch bei einem Team aus freiwilligen Helfern beteiligt. Freitag Abend war Treffpunkt, um die gespendeten Lebensmittel abzupacken. Wir waren ein paar Dutzen Leute, arbeiteten toll zusammen und packten in perfekter Arbeitsteilung in einem Höllentempo in wenigen Stunden an die 1000 Rationen ab. Wer meint, dass Pinoys nicht effizient und teamfähig arbeiten können wäre hier eines besseren belehrt worden. Jedes Säckchen bestand aus 3kg Reis, 2 Konservendosen 2 Hygiene-Artikeln und einigen Packungen an Instant-Nudeln und Keksen. Dabei ist wichtig, dass jede Ration etwa gleichwertig ist, sonst kommt später zu Neid und Missgunst, was in einer so angespannten Lage unter allen Umständen zu vermeiden ist.
Anschließend verluden wir einen Großteil der verpackten Lebensmittelrationen, Trinkwasser sowie gespendete Werkzeuge (Hämmer, Sägen, Nägel, Abdeck-Planen) auf den LKW verladen und fuhren mit einem kleinen Team von 17 Leuten nach Norden los. Für die anderen war der Arbeitstag zu Ende. Bei Sonnenaufgang erreichten wir schließlich das Pier in Bogo erreicht, wo bereits ein großer Andrang herrschte. Glücklicherweise hatten wir einen Teil der Leute in einem PKW vorausgeschickt, die schon vorab Tickets besorgt haben. Nach einem schnellen Frühstück in einer Eatery - Lebensmittel gibt es hier genügend - ging es mit der Autofähre weiter auf die Insel Bantayan.
Die restlichen Hilfsgüter wurden am Samstag von einem Teil der übrigen Leute in den Norden von Cebu gebracht.

Genau 7 Tage nach dem Typhoon sieht es auf Bantayan immer noch aus wie nach einem Bombenangriff. Zerstörte Häuser, umgeknickte Strommasten, überall liegen Äste, Palmen, Teile von Dächern und sonstige Bauteile von Häusern herum. Die wenigen stabilen Häuser haben den Sturm weitgehend unbeschades überstanden, die durchschnittlichen Holzhäuser aus einem betonierten Fundament, Wänden auf genagelten Planken und Holzplatten und Wellblechdächern haben der Naturgewalt vielfach nicht standgehalten. Doch während von der Insel Leyte gewalttätige Ausschreitungen und räuberische Banden gemeldet werden ist die Lage auf hier ruhig und friedlich. Die Straßen sind bereits frei, es herrscht reger Verkehr, vielfach gibt es auch wieder Lebensmittel und Benzin. Die Wiederherstellung von Strom wird noch mehrere Wochen oder gar Monate in Anspruch nehmen. Auf der ganzen Insel konnte wir zahlreiche Hilfslieferungen beobachten, vom privaten PKW bis zum großen Truck war alles vertreten.

Die Aktion war mit der Gemeindeverwaltung koordiniert, es gab eine Liste mit Personen, die dann auf Aufruf ihr Säckchen und eine große Flasche Wasser bekamen. Insgesamt waren es gut 300 Rationen für Personen aus drei Barangays (=Dörfer; kleinste Verwaltungseinheit). Alles war sehr organisiert, wir arbeiteten beim Ausladen aus dem LKW und bei der Ausgabe an die Leute im Team wieder toll zusammen. Die mitgebrachten Werkzeuge und Planen zum Reparieren und notdürftigen Flicken von Dächern wurden dann direkt bei der Gemeinde abgegeben.

In einer anderen Gemeinde bekamen wir Abendessen, was bei einer Nahrungsmittel-Hilfslieferung etwas komisch wirkt, aber vermutlich in Ordnung geht. Am nahegelegenen Strand verbrachten wir, direkt beim einem völlig zerstörten Beach Resort, einen netten Abend am Lagerfeuer und übernachteten schließlich in mitgebrachten Zelten oder einfach im Schlafsack unter freiem Himmel. Der Schlaf war in jedem Fall erholsam. Sonntag früh gab's Frühstück am Strand, danach ging es wieder zurück nach Cebu und am Nachmittag war ich wieder zurück in meinem Quartier auf der Uni.
Vorbereitungen
Vorbereitungen
Packen
Packen
Packen
Packen
Zerstörtes Dach in Bogo
Zerstörtes Dach in Bogo
Warten auf die Fähre in Bogo
Warten auf die Fähre i...
Warten auf die Fähre in Bogo
Warten auf die Fähre i...
Fähre nach Bantayan
Fähre nach Bantayan
Ankunft in Bantayan
Ankunft in Bantayan
Ankunft in Bantayan
Ankunft in Bantayan
Straße in Bantayan
Straße in Bantayan
Impressionen aus Bantayan
Impressionen aus Bantayan
Impressionen aus Bantayan
Impressionen aus Bantayan
Impressionen aus Bantayan
Impressionen aus Bantayan
Stabil gebaute Häuser sind kaum beschädigt
Stabil gebaute Häuser ...
Impressionen aus Bantayan
Impressionen aus Bantayan
Impressionen aus Bantayan
Impressionen aus Bantayan
Stabil gebaute Häuser sind kaum beschädigt
Stabil gebaute Häuser ...
Ausladen der Werkzeuge
Ausladen der Werkzeuge
Impressionen aus Bantayan
Impressionen aus Bantayan
Impressionen aus Bantayan
Impressionen aus Bantayan
Verteilen der Essenslieferungen
Verteilen der Essensli...
Abends am Strand
Abends am Strand
Impressionen aus Bantayan
Impressionen aus Bantayan
Am Strand von Bantayan
Am Strand von Bantayan
Lagerfeuer
Lagerfeuer
Das zerstörte Beach-Resort
Das zerstörte Beach-Re...
Das zerstörte Beach-Resort61
Das zerstörte Beach-Re...
Das zerstörte Beach-Resort
Das zerstörte Beach-Re...
Camping am Strand von Bantayan
Camping am Strand von ...

Ankunft in Cebu

15.11.2013
Donnerstag Abend mit einer Stunde Verspätung in Cebu angekommen (was bei Flügen von Manila eigentlich ein ganz guter Schnitt ist), mein Übergangsquartier am Campus bezogen und mit ein paar Kollegen Abendessen. Dank Jetlag nicht gut geschlafen und dann noch von einem kleinen Erdbeben mitten in der Nacht aufgeweckt. Am Freitag meinen Arbeitsplatz bezogen und besprochen, was zu tun ist. Jedenfalls halte ich eine Vorlesung und werde an meinen Epidemiemodellen weiterforschen. Alles sehr neu und aufregend.

Vergangenes Wochenende ist ja der schlimme Typhoon über die Philippinen gezogen. Da die Philippinische Regierung ein bisschen unorganisiert agiert (ob aus Unfähigkeit oder nicht kann ich nicht beurteilen) und das Anlaufen von internationaler Hilfe auch dauert haben die Philippiner die Sache selbst in die Hand genommen. Cebu City ist knapp verschont geblieben, jetzt finden hier in der zweitgrößten Metropolregion des Landes an jedem Eck Hilfsaktionen statt. Unglaublich, wie viele Leute hier mithelfen.