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Philippinen 2013

Ein Semester an der University of the Philippines in Cebu. Diesmal nicht als Student, sondern als Dozent.

Nachweis der finanziellen Leistungsfähigkeit

25.03.2014
Oder: wir pfeifen auf menschliche Grundrechte

Schon bisher war es so, dass der philippinische Staat seinen Bürgern das Leben schwer gemacht hat, wenn sie das Land verlassen wollten. Der Grenzbeamte am Flughafen konnte einem Filipino beispielsweise die Ausreise verweigern bei Verdacht auf illegalte Tätigkeiten im Ausland. Darunter fällt auch Arbeit, die nicht über eine philippinische Arbeitsagentur vermittelt worden ist. Das heißt, selbst wenn der Filipino im Ausland hochoffiziell angestellt ist mit Visum, Arbeitsbewilligung und auch Steuern zahlt, macht er sich nach philippinischem Recht strafbar, wenn er sich diesen Job selbst organisiert. Schließlich müssen die philippinischen Arbeitsagenturen auch leben ... nein, die wahren Gründe liegen ganz woanders.

Seit 1.März 2014 gibt es nun eine neue Richtlinie, die besagt, dass philippinische Touristen bei der Ausreise nachweisen müssen, dass sie sich den geplanten Urlaub leisten können. Bisher ist es niemandem gelungen, offizielle Richtlinien zu bekommen, welches Reisebudget und in welcher Form nachgewiesen werden muss. Es obliegt also willkürlich dem Grenzbeamten, ob der den Menschen raus lässt oder nicht.

Man stelle sich vor, jemand bekommt ein Schengen-Visum für Europa (das ist nicht einfach und auch dabei muss man finanzielle Mittel nachweisen), bucht einen Flug, plant eine Reise und dann sagt der philippinische Grenzbeamte "NEIN". Finanzielle Mittel reichen nicht aus oder er hat Verdacht auf Arbeitsbeschaffung im Ausland. Weitere Begründung ist nicht nötig. Das ist kein theoretischer Fall, sondern so etwas passiert täglich auf den internationalen Flughäfen hier. Doch man hört auch, dass die Grenzbeamten gegen ein paar Geldscheine unter dem Tisch manchmal plötzlich doch sehen, dass der Filipino nur ganz normaler Tourist ist. Ich finde, es ist zu akzeptieren, wenn ein Staat anderen Bürgern ein Visum verweigert.

Doch wenn ein Staat seine eigenen Bürger nicht rauslässt, obwohl sie ein Visum für einen anderen Staat im Reisepass haben, dann verstößt das meiner Meinung nach gegen grundlegende Menschenrechte. Ich wünsche mir, dass diese Praktiken vor ein internationales Gericht kommen wo der philippinische Staat so dermaßen verdroschen wird und die paar tausend Leute, die derartige Gesetze und deren Ausführung zu verantworten haben, auf lebenslang eingesperrt werden! Denn, was der Staat seinen Bürgern antut ist nicht einfach falsch, das ist vorsätzlich unmenschlich!

Um noch einmal auf die Gründe zurückzukommen. Es geht hier nicht um den üblichen Behördendschungel, der aus Dummheit so gewachsen ist. Sondern um Kontrolle und Unterdrückung der Bevölkerung zur Konservierung des aktuellen Systems. Aber dazu vielleicht ein andermal mehr.

Wandern am Mount Lanaya

22.03.2014
Am Wochenende bin ich oft in den Bergen. Im Süden der Insel Cebu liegt der Mount Lanaya. Wie üblich kämpft man mit den allgemeinen Problemen - Desinformation, Falschinformationen sowie fehlende Wegmarkierungen. Ausgerüstet mit allerhand Berichten aus dem Internet bin ich also nach Alegria aufgebrochen und habe tatsächlich den Weg gefunden, der bei der Elementary School beginnt. Zunächst kommt man auf ein paar pittoreske grasbewachsene Hügel, dahinter beginnt der richtige Weg, relativ steil und durch dichten Wald. Doch von einem "deadly trail" wie teils im Internet bezeichnet kann keine Rede sein. Ein bisschen steil und anspruchsvoll ist der Weg schon, aber auch nur 500-600 Höhenmeter. Oben erreicht man ein Hochplateau mit mehreren kleinen Gipfeln - welcher davon der höchste ist, bleibt unbeantwortet.

Wie auch immer, der Aufstieg ist schön, die Natur ist ganz toll. Was mir auffällt ist das viele Vogelgezwitscher, welches in dieser Fülle nur selten auf den Philippinen zu finden ist und ein bisschen klingt wie in Europa.

Nach einer Pause geht es auf der anderen Seite des Bergs wieder hinunter. Diesmal ist der Weg weniger steil, aber auch länger. Auf halbem Weg beginnen dann die ersten Hütten. Kann man sich vorstellen, dass hier Leute leben? Ohne Straßenanschluss, Strom und sonstige Infrastruktur, mehr als eine Stunde Wanderzeit von der Hauptstraße entfernt?

Gegen sechs Uhr abends komme ich wieder unten in Alegria an. Nach einem ausgesprochen guten und gesunden Abendessen in einem "Organic Restaurant" - wer hätte gedacht, dass man so etwas hier findet? - geht es wieder zurück nach Cebu.
Mount Lanaya, in der Früh noch wolkenverhangen
Mount Lanaya, in der F...
Eine freundliche Ziege
Eine freundliche Ziege
Grasland vor dem richtigen Aufstieg
Grasland vor dem richt...
Grasland vor dem richtigen Aufstieg
Grasland vor dem richt...
Hier beginnt die Wanderung
Hier beginnt die Wande...
Oben auf dem Hochplateau
Oben auf dem Hochplateau
Oben auf dem Hochplateau
Oben auf dem Hochplateau
Ein beeindruckender Baum
Ein beeindruckender Baum
Abstieg
Abstieg
Blick zurück auf den Mount Lanaya
Blick zurück auf den M...
Sonnenuntergang
Sonnenuntergang
Ein herrlicher Salat zum Abendessen
Ein herrlicher Salat z...