Start Photos Tagebücher Reiseberichte Gästebuch
1 Bild
Kroatien 2006 - Pula
1 Bild
1 Bild

Kroatien 2006 - Pula

20.08.2006
Lage und Anreise
Mit dem Auto über die Autobahn über Slowenien nach Rijeka. Ab Rijeka weiter auf der Schnellstraße Richtung Pula. Die Schnellstraße ist relativ neu, der Fahrbahnzustand ist sehr gut. Problematisch ist, daß es in jede Richtung nur eine Fahrspur gibt und überholen nur schwer möglich ist. Langsamere Autos und Wohnwägen halten somit den gesamten Verkehr auf, die Kolonne rollt mit ca. 80 km/h dahin, den erlaubten 100er kann man kaum fahren.
Kurz vor Pula beginnen dann Staus, die Gegend hier ist von Touristenverkehr komplett überlastet.

Der Urlaub:
Wir wohnen in einem netten Appartement in einem kleinen Dorf ein paar Kilometer südlich von Pula. Die Dörfer ringsum leben offenschtlich fast ausschließlich von Tourismus, da der August aber schon zu Ende geht, ist nicht alles voll mit Urlaubern, es ist richtig gemütlich.
Pula selbst ist eine durchaus sehenswerte Stadt. Durch die Fußgängerzone in der Altstadt kommt man zum Hafen, gleich hinter dem Hafen steht das Amphitheater aus römischer Zeit (das zweitgrößte auf europäischem Boden nach dem Kolosseum in Rom). Das Forum aus römischer Zeit, das sich auf dem Hügel neben der Altstadt befindet, ist durch einen circa 10-minütigen Fußmarsch zu erreichen. Auf den Mauern des Forums bietet sich ein eindrucksvoller Blick auf Pula und Umgebung.
Überall wird renoviert und gebaut, trotzdem zeugen immer noch viele baufällige, verfallene Gebäude vom Krieg vor nunmehr 10 Jahren.

Das Tauchen:
Wir tauchen mit der Tauchbasis Indie in Banjole, einem Nachbarort, die an einen Campingplatz angeschlossen ist. Alles in allem eine ziemliche Enttäuschung.
Doch zuerst das Positive:
Die Tauchgründe bieten viel mehr als jene in Losinj, es gibt Fisch-Schwärme, bunte Schwämme, viele Drachenkopffische, Seesterne, Langusten, Hummer und Krabben (die ganz großen, auch Seespinnen genannt). Wir sehen sogar einen Schlangenstern, ein Gespensterkrebschen, ein paar Nacktschnecken und einmal entdecke ich ein Seepferdchen. Wunderschön sind vor allem die Nachttauchgänge, in der Dunkelheit kommt so vieles heraus, was sich unter Tags versteckt.

Nun zu meiner Kritik:
Am ersten Tag ist keiner da, der uns die Basis zeigt, den organisatorischen Ablauf müssen wir von anderen Tauchgästen erfragen.
Wir hätten gerne mehr Zeit, um zu schauen und um alles zu fotografieren, doch die Guides machen nur Stress. "We must make the tour", heißt es. Selbst bei einem Nachttauchgang, bei dem wir nur zu dritt sind, ignoriert der Guide unsere Bitten, nicht viel zu schwimmen und nicht tief zu gehen. Anschließende Ausrede: Sein Tauchcomputer wäre defekt und er hätte werde Tauchzeit noch tiefe gewusst.
Bei einem Wracktauchgang auf 40 Metern Tiefe, die Sicht ist fürchterlich schlecht, taucht der Guide durch ein Loch im Wrack durch. Wir folgen nicht, der Strahl meiner Lampe leuchtet nur einen Meter weit in das Wrack-Innere, so schlecht ist die Sicht. Ich bin doch nicht lebensmüde, wenn ich nicht mehr hinausfinde, weil ich nichts sehe, bin ich tot. Im Nachhinein meint der Guide, das wäre schon gegangen, die Löcher wären ja groß genug gewesen. Hätte ich mir vor dem Tauchgang ebenso wie er mit einer Flasche Bier Mut angetrunken, hätte ich vielleicht auch so gedacht…
Ein anderes Mal müssen wir mit einem unbeleuchteten Schlauchboot zum Nachttauchgang hinausfahren, das richtige Tauchboot kommt nicht (warum, weiß keiner). Nur ein anderer mit Taschenlampe verbleibt an Board, während wir unter Wasser sind. Später beim Aussteigen breche ich mit einem Fuß am Steg ein (eine Latte ist nicht angeschraubt), zum Glück verletze ich mich nicht.

Fazit:
Diese und andere Vorfälle mit der Tauchbasis trüben den schönen Urlaub.
Die Tauchplätze geben auf jeden Fall mehr her, als wir gesehen haben.

PS:
Nun möchte ich noch sagen, wie ich das Seepferdchen entdeckt habe:
Es war nach einem Safety-Stop auf 6 Metern Tiefe, andere mussten schon auftauchen, ich hatte noch genug Luft und endlich einmal etwas Zeit …