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Luzon - Mount Pinatubo
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Luzon - Mount Pinatubo

07.10.2008
Mount Pinatubo, ein seit Jahrhunderten inaktiver Vulkan, sorgte 1991 für den größten Vulkanausbruch der letzen 100 Jahre.
Mittlerweile ist er ein beliebtes Ausflugsziel, da er nicht weit von Manila entfernt liegt, eine Besteigung binnen eines Tages möglich ist und viele Folgen des Ausbruchs nach wie vor sichtbar sind.
Zudem ist er wieder komplett inaktiv, mit einem Ausbruch in naher Zukunft wird nicht gerechnet.

Lage und Anreise
Mount Pinatubo liegt circa 100 Kilometer nordwestlich von Manila, im Westen der bekannten Stadt Angeles (sprich ańcheles).
Angeles ist der Ausgangspunkt für die meisten Tagestouren, in aller Frühe starten. Es empfiehlt sich daher Anreise am Vortag, Unterkünfte in allen Preisklassen sind genügend vorhanden.
Erreichbarkeit von Manila aus:
Auto: Über den Nord-Luzon-Expressway
Bus: Einen der zahlreichen Busse nach Baguio nehmen und in Dau aussteigen. Von dort ist es mit Jeepney oder Tricycle nur mehr ein Katzensprung nach Angeles.
Fahrzeit: Ein bis zwei Stunden

Organisatorisches zu den Touren
Touren auf den Pinatubo werden in Manila und Angeles von Reisebüros angeboten, es finden sich aber auch immer wieder private Bergsteiger, die Touristen für weniger Geld als die Reisebüros auf den Berg führen. An die privaten Führer (und ihre Handynummer) kommt man entweder über Mundpropaganda oder über Aushänge in Hotels.

Generell ist auch eine Besteigung ohne Führer möglich, aber nicht empfehlenswert, da man sich dann Anreise, Jeep und Local Guide selbst organisieren muss (siehe nächstes Kapitel).

Eckdaten zur Tour

Die Route: Die einzige Route bis zum Kratersee, die für Touristen geeignet ist, führt an der Nordseite über das Lahar-Feld hinauf (Lahar ist getrockneter Vulkanschlamm).
Die Besteigungen von anderen Seiten ist zwar möglich, aber sehr beschwerlich, selbst erfahrene Bergsteiger brauchen dafür mehrere Tage.

Start: Die Route startet mehrere Kilometer nördlich des Pinatubo am Ende des Lahar-Feldes im Ort Santa Juliana, etwa eine Autostunde von Angeles entfernt.
Hier beginnt das Militärgebiet, man benötigt einen Local Guide und kann einen Jeep mieten.

Local Guide: Bis 1991 lebten viele philippinische Ureinwohner (negritos) in den Wäldern des Pinatubo. Da die meisten durch den Ausbruch ihre Lebensgrundlage verloren hatten, wurde ihnen per Gesetz zugesichert, jeder Gruppe von Besuchern einen bezahlten Führer, den sogenannten Local Guide, mitzuschicken.
Wieviel dieser Local Guide kostet, kann ich leider nicht sagen, da er im Komplettpreis unserer Tour enthalten war.

Die Jeepfahrt:
Die ersten Kilometer nach Santa Juliana führen über getrockneten Schlamm und Steine im ebenen Gelände. Um sich ein paar Stunden Fußmarsch in der prallen Sonne zu ersparen, kann dieser Weg mit einem 4x4 Offroad-Jeep, den man samt Fahrer mietet, zurückgelegt werden. Die Fahrt dauert etwas länger als eine halbe Stunde und endet am Fuß des Berges, wo die Jeeps nicht mehr weiterkommen.
Normale PKW's sind im Militärgebiet nicht erlaubt, hätten hier alledings ebenso wie handelsübliche SUV's ohnehin keine Chance.

Die Wanderung:
Der Aufstieg über das Lahar-Feld dauert etwa zwei Stunden und ist recht anstrengend.
Kleine und große Bäche rinnen talwärts und schwemmen den Vulkanschlamm sukzessive weg, zurück bleibt eine Geröllhade.
Mitzubringen ist auf jedem Fall festes Schuhwerk, um auf den losen Steinen und im knietiefen, reißenden Wasser bei den Bach-Querungen festen Halt zu haben.
Weiters sollte man genügend Wasser, etwas zu essen und Sonnenschutz (Kapppe oder Hut, Sonnencreme) dabei haben.

Der Kratersee:
Oben am Krater befindet sich ein Aussichtspunkt mit ein paar Holzbänken und einem Unterstand , zudem führt eine lange Treppe zum Kratersee hinunter.
Die Aussicht ist absolut sehenswert, man kann von oben beinahe den ganzen Krater überblicken. Unvorstellbar, dass sich hier einst ein Berggipfel befunden hat, der beim Ausbruch, zu Steinen, Asche und Staub zerkleinert, in die Atmosphäre und auf umliegende Gebiete geschleudert wurde.
Das Wasser im See ist trüb, hat aber eine wunderschöne türkisblaue Farbe, ist mit 26 Grad Celsius angenehm warm und lädt zum Schwimmen ein. Auf jeden Fall eine willkommene Abkühlung nach der anstrengenden Wanderung.
Zudem befindet sich ganz in der Nähe eine Quelle mit Trinkwasser, an der man seine Flaschen wieder auffüllen kann.
Lobenswert muss erwähnt werden, dass Aussichtspunkt und Treppe von den Negritos instand und sauber gehalten werden – das Geld für die Local Guides wird also sinnvoll investiert.

Bemerkung:
Ein paar Organisatoren bieten Touren mit Übernachtung in Zelten im Krater an.
Wer so etwas machen möchte, sollte unbedingt warme Kleidung (Pullover, Jeans, eventuell Schlafsack) mitbringen, denn nachts kann es relativ kalt werden, immerhin befindet man sich auf über 1000 Meter Meereshöhe.
Auch eine Matte oder Luftmatratze ist von Vorteil, denn auf dem harten, steinigen Boden liegt man nicht sehr bequem.

Vorgeschichte

Der Mount Pinatubo ist ein Vulkan, der viele Jahrhunderte lang inaktiv war und als erloschen galt. Doch 1990 begannen wieder vulkanische Aktivitäten, die schließlich 1991 zum stärksten Vulkanausbruch des 20. Jahrunderts führten. Dabei wurde der Gipfel regelrecht weggesprengt und Milliarden Tonnen an Asche und Gasen in die Atmosphäre geschleudert, das Weltklima wurde im drauffolgenden Jahr deutlich beeinflusst.
In unmittelbarer Nähe des Pinatubo befand sich die Clark Airbase, ein US-Militärstutzpunkt, der durch den Ausbruch schwer zerstört wurde. Die Philippinische Regierung, die zu dieser Zeit keine US-Basis in den Philippinen mehr mochte, konnte schließlich einen Wiederaufbau verhindern und einen Abzug der Amerikaner erreichen.
Für die Bewohner rund um den Pinatubo war es eine Katastrophe. Dank genauer Vorhersagen konnte zwar ein Großteil der Bevölkerung evakuiert werden, trotzdem gab es mehrere hundet Tote. Viele davon waren philippinische Ureinwohner, die direkt am Pinatubo wohnten und sich weigerten, fortzugehen.
Die große Gefahr waren neben Pyroklastischen Strömen und der Asche die Lahar-Ströme. Das sind vulkanische Schlammmassen, die vom Gipfel ins Tal rinnen und alles mitreißen, was im Weg ist.
Am Pinatubo schnitten die Muren-ähnlichen Lahar-Ströme tiefe Schneisen in den Berg und begruben am Fuß des Berges ganze Dörfer meterhoch unter sich.
Tausende Anwohner konnten daher nicht mehr zurück und mussten in andere Gebiete Luzons umgesiedelt werden.

Da die USA ihren Stützpunkt aufgaben, befindet sich ein Großteil des Gebietes rund um den Pinatubo im Besitz des philippinischen Militärs. Die für eine Besteigung notwendige Durchquerung von Militärgebiet wurde erst 1995 für Privatpersonen freigegeben.

Die Lahar stellt nach wie vor eine Gefahr für wiederaufgebaute Dörfer Nahe des Pinatubo dar, da sich bei starken Regenfällen Schlammassen lösen können, die dann als als Muren ins Tal gehen.

Derzeit ist der Pinatubo wieder inaktiv, mit einem Ausbruch in der nahen Zukunft wird nicht gerechnet.
Karte des Mt. Pinatubo
Karte des Mt. Pinatubo
Anfahrt auf dem lahar-Feld
Anfahrt auf dem lahar-...
Schneisen im Berg
Schneisen im Berg
Der Jeep
Der Jeep
Ab hier muss man gehen
Ab hier muss man gehen
Wasser fließt durch die Lahar-Schneise
Wasser fließt durch di...
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Kratersee
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